Wie andere Parteien auch, haben Bündnis90/Die Grünen bestimmte innerparteiliche und programmatische Grundsätze, die wir Ihnen näher vorstellen. So manche davon wurden in den letzten vier Jahrzehnten aber auch grundlegend verändert.
Doppelspitze in der Parteiführung
Bis 1991 wurde die Partei von drei gleichberechtigten Vorsitzenden (damals Sprecher genannt) geführt, die sich alle zwei Jahre einer Wiederwahl durch die Basis stellen mussten. Seit 1991 sind es nur noch zwei Personen (jeweils ein Mann und eine Frau). So wird man der Frauenquote gerecht, es soll ein zu stark personalisierter Wahlkampf verhindert werden und mehr die Themen im Vordergrund stehen.
Anti-Atomkraft-Partei
Ein zentrales Thema war von Beginn an der Ausstieg aus der Atomkraft. Zwar konnten die Grünen bei der ersten Regierungsbeteiligung 1998 einen langfristigen Ausstieg aus der Atomkraft durchsetzen, dieser wurde aber von der Nachfolgeregierung wieder zurückgenommen. Nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima im Jahr 2011 beschloss die schwarz-gelbe Bundesregierung den endgültigen Ausstieg aus der Kernkraft.
Militäreinsätze
Während die Grünen noch in den 1980er-Jahren gegen eine Mitgliedschaft Deutschlands in der NATO waren, hat sich die Haltung dazu wesentlich geändert. Die Beteiligung an den Militäreinsätzen im Kosovo und in Afghanistan brachte heftige innerparteiliche Diskussionen mit sich, die dazu führten, dass die Partei 2002 beschloss, sich an Militäreinsätzen zu beteiligen, wenn es um Völkermord oder Terrorismus geht.
Gesellschaft
Die Gleichberechtigung von Mann und Frau und die Akzeptanz von gleichgeschlechtlichen Ehen sind der Partei besonders wichtig.
In der Flüchtlingspolitik treten die Grünen gegen eine Abschottung Europas gegenüber schutzsuchenden Flüchtlingen ein, sehen aber auch die Europäische Union in der Pflicht, für eine gerechte Verteilung innerhalb der Mitgliedsländer zu sorgen.
Die Grünen sind für die Einführung einer Vermögenssteuer und für die Entlastung der Geringverdiener. Ökologische Probleme der Marktwirtschaft sollten nach dem Verursacherprinzip gelöst werden und die Erbschaftssteuer sollte erhöht werden.
Europa
Die EU sollte eine gemeinsame verstärkte Sicherheits- und Außenpolitik betreiben.